Die zur Freien und Hansestadt Hamburg
gehörende Insel Neuwerk liegt ca. 12 Kilometer nordwestlich Cuxhavens im
Wattenmeer und ist vor allem während der Sommermonate ein beliebtes
Wander- und Ausflugsziel für Einheimische und Besucher aus Cuxhaven. Die
Insel hat eine Größe von 3,55 Km2 und liegt auf
der geografischen Position 53° 55' 16'' Nord, 08° 30' 02'' Ost. Für den
Rundgang um die Insel, den man am besten auf dem Deich macht, sollte man
ca. eine Stunde einplanen. Zum Schutz
vor Sturmfluten ist die Insel ringsherum von einem hohen Deich umgeben.
Noch ein Stück weiter Richtung Elbmündung liegen die kleineren Inseln
Scharhörn und Nigehörn, die zum Vogelschutzgebiet gehören. Neuwerk gehört
bereits seit 700 Jahren zu Hamburg; war allerdings für den Zeitraum von
1937 bis 1969 niedersächsisch, und wurde dann im Rahmen eines
Staatsvertrages zwischen Hamburg und Niedersachsen (der sogenannte
Cuxhaven-Vertrag) wieder an Hamburg übergeben. Bereits 1299 wurde auf der
Insel der massive Leuchtturm in Backsteinbauweise als weit
sichtbares
Seezeichen und Vorposten gegen die See- und Strandräuber errichtet.
Seitdem hat der Turm schon so manche Stürme miterlebt und noch heute ist
das Leuchtfeuer von Cuxhaven aus sichtbar. Der Turm ist 35m hoch und ein
Blick von oben über die Insel und das weitläufige Wattenmeer gehört zu
jedem Inselbesuch dazu. Von hier aus kann man auch sehr schön erkennen,
wie sich die Wattenlandschaft im Wechsel von Ebbe und Flut jedesmal
verändert. Auf der kleinen Insel, die auch eine eigene Schule hat, leben
heute ca. 36 Bewohner. Auf der Insel befindet sich auch der "Friedhof der
Namenlosen", auf dem in den letzten Jahrhunderten die ans Neuwerker Ufer angeschwemmten Leichen
ihre letzte Ruhe fanden. Wer sich gut auskennt und ein bisschen Glück hat,
kann im Watt an bestimmten Stellen auch reichlich Bernstein finden. Die
Insel Neuwerk ist bei Niedrigwasser von Cuxhaven-Duhnen bzw. Cuxhaven-Sahlenburg aus zu Fuß, mit dem Pferd oder dem Wattwagen
erreichbar. In der Hochsaison während der warmen Sommermonate und wenn die
Niedrigwasserzeiten günstig sind, wandern mitunter Tausende durch das 11Km
weite Wattenmeer zur Insel bzw. wieder zurück. Die Wanderung sollte so
geplant sein, daß man spätestens zur Niedrigwasserzeit das Watt wieder
verlassen hat. Die Reederei Cassen Eils
unterhält mit der MS "Flipper" eine Schiffsverbindung von Cuxhaven nach
Neuwerk. Die Insel kann allerdings nur bei Hochwasser angelaufen werden.
Vor einer Wattwanderung muss man sich genau über die Hoch- und
Niedrigwasserzeiten erkundigen, damit man nicht plötzlich von der Flut
überrascht wird. Man kann aber auch unter
fachkundiger Leitung eine
Führung durchs Watt in Anspruch nehmen, wobei man zudem noch alles
Interessante und Wissenswerte über das Watt erfährt. Wer doch einmal
in Not geraten sollte, kann auf eine der hoch aus dem Watt ragenden Rettungsbaken klettern, die in der Nähe des mit kleinen Büschen markierten
Weges stehen. Man sollte übrigens tunlichst vermeiden, abseits des Weges
seinen "eigenen Weg" zu suchen, denn sonst könnte man sehr schnell mitten
in einer Muschelbank stehen, die barfuß sehr schmerzhaft sein kann.
Außerdem ist das Watt abseits des Weges an manchen Stellen sehr schlickig,
so daß man bis in die Waden im Schlick versinken kann :-) Auf der Insel gibt es
neben dem bereits erwähnten Leuchtturm mit guter Fernsicht, einigen
Restaurants, Gästehäusern, einem rustikalen Heuhotel,
Sportplatz, Zeltplatz, Minigolfanlage,
Bernstein-Museum, auch das sehenswerte Museum
"Nationalpark-Haus". Nach einem 2-3 stündigen Fußmarsch
(je nachdem, wie gut man zu Fuß unterwegs ist...) von Cuxhaven durch das
Watt hat man nach der Ankunft auf der Insel an einem
Fußwaschplatz die Möglichkeit als erstes seine Füße zu säubern. Bei
Hochwasser bietet sich am Südwestufer der Insel auch eine gute
Bademöglichkeit. Für nähere Infos zu den Wattwagenfahrten und der
Schiffsverbindung Cuxhaven-Neuwerk siehe auf der Unterseite
Cuxhaven-Infos. |